Wie der Blog, zu seinem Namen kam

Leben & Tod, Anfang und Ende, zwei Seiten einer Münze. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Doch sprechen wir öffentlich nur über die Sonnenseiten des Lebens. Das Leben in all seinen Facetten, gibt es zwar im Sprachgebrauch. Allerdings möchte es keiner erleben, denn natürlich kann dies hässlich und schmerzhaft sein. Oftmals wollen wir uns nicht mit unserem eigenen Trauma auseinandersetzen, deswegen halten wir uns mit Nichtigkeiten auf. Denn das ist ja relativ gefahrlos. Wir können dann nicht in Fettnäpfchen treten, müssen nicht wirklich Farbe bekennen, denn übers Wetter reden kann jeder. 

Doch was spielt sich unter deiner Haut ab, in den tiefen deines Seins? Hast du dich schon mal gefragt, welche Themen dich nachhaltig beschäftigen? Was dir wirklich wichtig ist? Was dich antreibt & ausfüllt? Wie tief kannst du in dich hinein fühlen? Nimmst du dich und deine Gefühle, Bedürfnisse, oder Wünsche gänzlich wahr? 

Was mir wirklich wichtig ist

Für mich ist es das Vertrauen, welches Menschen in mich setzen, wenn sie meine Unterstützung suchen. Das gilt sowohl privat, als auch im beruflichen Kontext. Ich bin gerne mit Menschen zusammen und finde es unbeschreiblich erfüllend voneinander zu lernen. Außerdem möchte ich der Traurigkeit & Trauer, dem Schmerz der nach einem Verlust eintritt, Raum geben. Ich möchte hinsehen und wünsche mir, dass wir uns diese Themen gemeinsam ansehen. So hoffe ich, dass wir eine offene kommunikative Community bilden, in der sich Menschen frei entfalten und öffnen können & wollen. Ohne über einander zu urteilen, sondern immer mit einem wohlwollenden Blick und viel Liebe im Herzen. Denn jeder von uns trägt Traumata mit sich herum, egal ob sie ihm ans Bein gebunden sind, oder er sie in den Händen hält, um sie sich genauer anzusehen. Ich glaube, dass wenn wir einander teilhaben lassen, an den Dingen die uns umtreiben, können wir voneinander lernen. Jeder von uns trägt Weisheit in sich, und die sollten wir teilen.

Auf der Suche nach Hilfe bei Trauerfall, Traumata, und anderen Lebenskrisen. Ansprechpartner für Trauerhilfe Kristina Münzelfeld Trauer Coach.

Glück verursachte mir Schuldgefühle

Ach ja und lachen. Heiterkeit! Heiterkeit ist wichtig, obwohl ich gestehen muss, dass ich zu Beginn ganz schöne Probleme damit hatte. Denn jedesmal wenn ich lachte, hatte ich danach ein  furchtbar schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich, als würde ich meinen verstorbenen Partner hintergehen, als würde ich ihn weniger lieben, weil ich zwischendurch lachte oder Glück empfand. Es war sehr verwirrend für mich. Bis ich verstand, dass das meine von der Gesellschaft geprägte Vorstellung davon war, wie ich zu trauern hatte. Das von mir erwartet würde, bis zu einer Gewissen Zeit weinend durch die Gegend zu laufen, um im Anschluss wieder glücklich und zufrieden zu sein, ergo fertig mit dem Trauern und somit wieder voll belastbar. 

Nichts davon entsprach meiner Realität. Nachdem ich dies wahrnahm, löste sich ein Knoten in mir und ich vernahm diese Glücksmomente als kleine Auszeit von der Trauer. Denn Trauer kommt in Wellen und ist ein ständiger Balanceakt zwischen zulassen und verdrängen. Also genieß diese seltenen Momente der Freude und lache aus vollem Herzen, für dich und den Verstorbenen. 

Gestehst du dir zu, Freude zu empfinden? Schreib mir gerne eine Nachricht oder hinterlass mir ein Kommentar unter diesem Post. 

Alles Liebe

Deine Kristina

2 thoughts on “Wie der Blog zu seinem Namen kam

  1. Donat

    Liebe Kristina
    In all denen von dir beschriebenen Facetten erkenne ich auch Situationen und Gedanken, welche ich selbst durchlebt habe.
    Würde mehr über die Schattenseiten des Lebens gesprochen, dann wäre auch die Unsicherheit kleiner in ein Fettnäpfchen zu treten. Deshalb finde ich es auch lobenswert, wie du dieses Thema offen angehst. Durch Menschen wie du und deren Einsatz, wird mit der Zeit hoffentlich auch offener über den Tod und dessen Bewältigung gesprochen. Dies kommt allen Trauernden entgegen. Wir müssen aber auch offen ansprechen, wenn uns gewisse Situationen nicht behagen. Ich selbst habe damit positive Erfahrungen gemacht. Mein enges Umfeld hat dadurch die Unsicherheit im Umgang mit mir abgelegt und volles Verständnis gezeigt.
    Deine Idee mit dem Blog finde ich lobenswert, weil jede und jeder zur der Zeit sich mit dem Thema auseinandersetzten kann, in der ihr/ihm danach ist.
    Schuldgefühle empfand ich weniger wenn ich auch freudige und glückliche Momente erlebe. Aber mir wurde dies in einer Situation deutlich aufgezeigt. Vielleicht nur etwas einen Monat nach dem Tod meiner Frau wurde ich in der Firma von einem Mitarbeiter direkt angesprochen. „Bist du wieder verliebt? Weil du wieder lachst.“ Mir war nicht bewusst, dass dies miteinander verknüpft sein muss. Ich habe dann meine Fröhlichkeit hinterfragt. Meiner Frau und mir gegenüber empfand ich aber meine Heiterkeit nicht als falsch. Den Raum für die Trauer habe ich ja auch. Aber wie mein Umfeld reagiert, liess mich schon nachdenken. Schliesslich aber ist für mich wirklich mein enges Umfeld wichtig. Wie ein Arbeitskollege meine Gefühle wahrnimmt, nehme ich weniger zu Herzen.

    Herzlichst
    Donat

    • Kristina

      Hallo Donat, ich danke dir für deine Wertschätzung und für deine offenen Worte.

      Unser Umfeld kann manchmal sehr verletzend sein. Meist zeigt sich in solch sensiblen Momenten wie emphatisch jemand ist. Es ist schön, dass du dir solche Kommentare nicht zu Herzen genommen hast. Das du ganz bei dir warst, immer mit Jasmin im Herzen.

      Ich wünsche dir alles Liebe
      Kristina

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